Wie fälle ich einen Baum?

Eine schöne Birke, eine majestätische Eiche oder eine erhabene alte Kiefer. Ein Baum kann neben seiner schieren Anmut viele Vorteile haben. Er spendet Schatten, produziert leckere Früchte und bietet mit dicken, weit abstehenden Ästen eine ideale Möglichkeit zur Befestigung der Schaukel für die Kids. Doch so schön sich ein Baum auch Richtung Himmel erstrecken kann, unter bestimmten Umständen kommen Sie nicht umhin, diesen zu fällen. Dies kann aus einigen unterschiedlichen Gründen notwendig werden.

Beispielsweise nämlich dann, wenn ein Baum die unmittelbar umgebene Verkehrssicherheit beeinträchtigt. Des Weiteren kann ein sehr unkonventionelles Wachstum ein Auslöser dafür sein. Bauarbeiten sind ein weiterer Grund, der diese Maßnahme nötig machen kann. Welcher dieser Indikatoren zutreffend ist oder ob eine andere Ursache den Ausschlag für eine Fällung gibt, in jedem Fall gilt es, sich an gewisse Grundregeln zu halten, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten und die Fällarbeiten so sauber, schnell und rückstandlos wie nur möglich über die Bühne zu bringen.

Die Vorbereitung

Baum fällenWer sich jetzt allerdings völlig übermotiviert und unkoordiniert mit Axt oder Kettensäge auf den Weg macht, um den entsprechenden Baum zu beseitigen, wird mit seinem Unterfangen sehr wahrscheinlich kläglich scheitern.

Denn wie so oft ist auch bei der Fällung eines Baumes die Vorbereitung das A und O. Um einen sicheren Arbeitsablauf zu gewährleisten, bedarf es diverser Maßnahmen zur Vorbereitung. Zum einen gilt es, die unmittelbare Umgebung gegen Beschädigungen eines fallenden Baumes abzusichern. Hierfür müssen Sie sich erst einmal im Klaren darüber sein, in welche Richtung der Baum letztlich fallen soll. Dies hängt von mehreren Faktoren ab.

Von welchem Punkt aus können Sie den gefallenen Baum am günstigsten zerkleinern und abtransportieren? In welcher Richtung stehen eventuelle Gebäude, Autos oder sonstige Sachen, die durch das Fällen Schaden nehmen können? In welche Richtung muss der Baum fallen, ohne dass er eine Straße, einen Gehweg oder gar Bahnschienen blockiert? Wie ist die Verteilung der Kronenlast? Inwiefern können Ihnen die Witterungsverhältnisse einen Strich durch die Rechnung machen, welche Werkzeuge benötigen Sie zum Fällen des Baumes, welche übrigens in der Forstwirtschaft als „Baumabtragung“ bezeichnet wird, werden noch weitere Personen benötigt und haben Sie ein passendes Fahrzeug, um die Rückstände schnell und unkompliziert abzutransportieren? Falls ja, wo bringen Sie diese Fracht dann eigentlich hin?

All diese Sachen gilt es zu bedenken und in die Überlegungen über eine Baumabtragung mit einzubeziehen. Viele Menschen machen den Fehler, die Komplexität einer Baumfällung zu unterschätzen, sind deshalb nur mangelhaft vorbereitet, was letztendlich zu Verzögerungen, Beschädigungen oder gar Verletzungen führt.

  • Umgebungssicherung
  • Für Abtransport sorgen
  • Richtiges Werkzeug
  • Witterungsverhältnisse beachten

Die Fällung

Baum fällenWenn Sie dafür Sorge getragen haben, dass Sie auf all diese Faktoren adäquat vorbereitet sind, können Sie mit der eigentlichen Fällung beginnen. Zunächst einmal müssen Sie die sogenannte Fallkerbe in den Baum schneiden.

Dazu setzen Sie Ihre Kettensäge in einem Winkel von etwa 45 Grad am Baumstamm an und schneiden schräg in den Baumstamm hinein, und zwar etwa bis zu einer Tiefe, die etwa einem Drittel des Baumdurchmessers entspricht. Anschließend schneiden Sie auf Ebene des tiefsten Schnittpunktes Ihres ersten Schnittes ein zweites Mal waagerecht in den Baumstamm hinein, sodass Sie nun ein keilförmiges Stück des Stammes herausgeschnitten haben.

Etwa 1/10 des Stammdurchmessers über der Stelle, an der sich Ihre ersten beiden Schnitte getroffen haben, setzen Sie auf der anderen Seite des Stammes den sogenannten Fällschnitt, einen ebenfalls waagerechten Schnitt. Dieser wiederum sollte auch wieder etwa ein Zehntel des Durchmessers VOR der Stelle enden, an dem sich ihre beiden ersten Schnitte trafen. Bevor Sie jetzt zum letzten Schritt übergehen, prüfen Sie noch einmal eingehend die Umgebung, um eventuelle Gefahren auszuschließen. Schlagen Sie nun einen Keil in den Fällschnitt, um den Stamm unter Spannung zu bringen. Wenn Sie diese Spannung nun mit mehreren Keilen und einem Vorschlaghammer entsprechend erhöhen, sollte der Baum (wenn alle Arbeitsschritte korrekt ausgeführt wurden) relativ schnell und präzise in die gewünschte Richtung fallen.

  • Fallrichtung bestimmen
  • Nochmals Umgebung auf Gefährdung prüfen
  • Schnittwinkel beachten

Nach der Fällung

Wenn Sie den Baum erst einmal zu Fall gebracht haben, gilt es, sich an die Zerkleinerung und den Abtransport zu machen. Zur Zerkleinerung können Sie selbstverständlich Ihre Kettensäge und eine Axt oder ein Beil benutzen. Da Sie sich ja bereits auf den Abtransport vorbereitet haben, steht auch sicher schon ein entsprechendes Fahrzeug (eventuell mit Anhänger) zum Transport bereit. Doch Achtung! Unter verschiedenen Umständen kann es nötig werden, auch die Wurzeln und den Baumstumpf zu entfernen, was durch eine sogenannte Wurzelfräsung gewährleistet werden kann.

  • Baum zerkleinern
  • Abtransport gewährleisten
  • Gegebenenfalls für Beseitigung von Wurzeln und Baumstumpf sorgen

Möchten Sie Brennholz aus dem gefällten Baum machen, dann finden Sie in unserem Ratgeber „Brennholz machen mit Kettensäge und Holzspalter“ alle nötigen Informationen.

1 + 2 Bild © dieter76 – Fotolia.com

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