Der Kopf ist bei Waldarbeitern unterschiedlichen Gefahren ausgesetzt. Helme für Bauarbeiter schützen vor von oben kommenden Kräften, wie herabfallende Gegenstände oder vor dem Anstoßen an Kanten. Ein Forstschutzhelm muss den Kopf deutlich besser schützen, denn gerade bei Schnittarbeiten, können Splitter mit großer Kraft aufgeschleudert werden.
Der Forstschutzhelm gehört nicht zur persönlichen Schutzausrüstung für Benutzer von handgeführten Kettensägen und wird daher nicht nach EN 381 qualifiziert. Er gehört zu den Arbeitsschutzhelmen, die nach der EN 397 zugelassen werden. Da ein Gehörschutz und ein Gesichtsschutz integriert sind, benötigt er auch eine Zulassung nach EN 352 (Lärmschutz) und 1731 (Augen- und Gesichtsschutz).
Schutzwirkung des Forstschutzhelms
Der Helm schützt durch die Helmschale vor herabstürzenden Ästen, um Schädel- und Hirnverletzungen zu verhindern. An dem Helm ist ein bewegliches Visier angebracht, das in der Regel aus einem Drahtgeflecht besteht. Dieses schützt die Augen und das Gesicht vor peitschenden Zweigen, Sägespänen und Splittern, ohne die Sicht stark zu beeinträchtigen.
Helme mit Scheiben aus Acrylglas sind weniger verbreitet, da die transparenten Flächen durch Feuchtigkeit beschlagen und im Einsatz schnell zerkratzen. Das Visier bietet auch Schutz vor dem gefürchteten Rückstoß einer Kettensäge. Obwohl moderne Sägen bei diesem Kickback sofort zum Stillstand kommen, sind Verletzungen nicht ausgeschlossen, wenn der Benutzer keinen Visierhelm trägt.
Zusätzlich ist an Fortschutzhelmen ein Gehörschutz angebracht, da Arbeiten mit Motorsägen diesen erforderlich machen. Ein Sonnenschutz ist in den meisten Helmen ebenfalls integriert, aber nicht vorgeschrieben.
Forstschutzhelme sind also eine Einheit aus Gesichts-, Augen-, Kopf- und Gehörschutz. Sie sind ganz speziell auf die Bedürfnisse von Waldarbeiten zugeschnitten. Wegen des Schutzes von Gesicht, Augen und Gehör sind die Helme auch für private Nutzer von Kettensägen wichtig, die nur Brennholz zuschneiden. Auch bei diesen Tätigkeiten sind Splitterflug, möglicher Kickback und Lärm eine Gefahr für die Gesundheit.
Letzte Preisaktualisierung am 30.12.2024 um 17:00 Uhr / Preis kann jetzt höher sein
Helmpflicht bei der Arbeit
Versicherte in der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau sind nach den einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften Forst zum Tragen einer persönlichen Schutzausrüstung, zu der auch ein Schutzhelm mit Gehör- und Gesichtsschutz gehört verpflichtet.
Privatleute, die in einem FSC-zertifizierten Wald oder in einigen Staatswäldern Brennholz zur eigenen Nutzung aufarbeiten, sind ebenfalls zum Tragen der Schutzkleidung verpflichtet. Lediglich wer in anderem Gelände mit der Kettensäge arbeitet, darf auf die Ausrüstung verzichten. Dies ist aber nicht ratsam. Private Unfallversicherungen können wegen eines möglichen Mitverschuldens Leistungen kürzen.
Worauf beim Kauf zu achten ist
- Wie eingangs erwähnt, ist der Helm eine Kombination aus verschiedenen Schutzausrüstungen. Er muss als drei Prüfzeichen aufweisen. EN 397 für den Helm, EN 1731 für den Gesichtsschutz und EN 3523 für den Gehörschutz mit Helmbefestigung.
- Visier und Gehörschutz sollten austauschbar sein. Dies ist bei den meisten Forthelmen im Handel Standard. Ein Visier mit Netz oder Gitter ist für den Einsatz um Wald einem solchen aus Kunstglas vorzuziehen.
- Der Helm sollte eine EPS-Innenschale haben und über ein Drehrad der Kopfgröße anpassbar sein. Nur wenn der Forsthelm sicher auf dem Kopf sitzt, kann er optimalen Schutz bieten.
Haltbarkeit von Forstschutzhelmen
Das Material der Helme versprödet durch Sonneneinstrahlung, da UV-Licht Weichmacher zersetzt. Dieser Prozess führt nicht zu sichtbaren Schäden. Daher ist es wichtig, den Helm nicht im Freien zu lagern. Die meisten Hersteller geben genaue Empfehlungen, wann der Helm abhängig von Einsatzzeiten, der Aufbewahrung und des Einsatzorts auszutauschen ist. Im Schnitt ist jeder Schutzhelm nach 4 bis 5 Jahren nicht mehr sicher und muss ausgetauscht werden.
Besonders im privaten Bereich sind kurze Einsatzzeiten die Regel und die Helme können deutlich länger halten. Seit einiger Zeit sind Fortschutzhelme mit eingebautem UV-Sensor im Handel. Dieser zeigt an, wann der Helm bedingt durch UV-Strahlung auszutauschen ist. Natürlich können Chemikalien oder Stürze einen Austausch vor dieser Zeit notwendig machen.